Patagonien im südamerikanischen Sommer
Wird es bei uns in Deutschland kalt und ungemütlich, erblüht auf der anderen Seite der Welt die weite Landschaft von Patagonien. Von November bis April wird der südliche Teil von Chile und Argentinien zu einem beliebten Reiseziel für Aktivurlauber und Naturliebhaber. Vielfältig zeigt sich die Region seinen Touristen – kalbende Gletscher, grüne Nationalparks, die endlos scheinende Pampa, eine einmalige Tierwelt und glitzernde Seenlandschaften.
Die absoluten Highlights Patagoniens sind vor allem die Umgebung von Puerto Madryn und der Perito Moreno Gletscher bei El Calafate.
Magellanpinguine, Orkas und Delfine in Puerto Madryn
Puerto Madryn ist eine schnell wachsende Stadt am Atlantischen Ozean. Besonders bekannt ist sie für spektakuläre Tierbeobachtungen, die man auf der nahe gelegenen Peninsula Valdés oder an der Punta Tombo unternehmen kann. Je nach Saison kann man südliche Glattwale, Magellanpinguine, Seelöwen und -elefanten, Delfine oder Orkas entdecken. Die 
Beobachtung der sanften Meeresriesen ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Wale erreichen eine Länge von bis zu 18 Meter. Sie tummeln sich zwischen Juni und Dezember im Golfo Nuevo, um zu kalben oder sich zu paaren. Während der Paarungszeit im September kommen die Wale weit an die Küste heran. Man kann sie dann sogar vom Ufer aus erspähen. Die Meeressäuger bewegen sich langsam durch das klare Wasser und strahlen eine einmalige Eleganz und Ruhe aus, die sich auf den Beobachter überträgt.
Von Mitte September bis März nisten die süßen Magellanpinguine an der Punta Tombo. Mit rund einer halben Million Tieren gehört die Kolonie zur größten der Welt. Läuft man auf den Holzstegen entlang, kann man die putzigen Pinguine hautnah erleben. Diese zeigen keine Scheu vorm Menschen und kommen sogar manchmal neugierig entgegen gewatschelt.
Petito Moreno Gletscher – wundersame Welt aus Eis
Fliegt man weiter in Richtung Süden, dann erreicht man die pittoreske Stadt El Calafate. Ein absolutes Muss für jeden Argentinien-Reisenden ist ein Besuch des Perito Moreno Gletschers im nahe gelegenen Nationalpark Los Glaciares. Dieser hat eine einmalige Größe von 5 km Breite und 50 m Höhe. Das Einzigartige an diesem Eiskoloss ist, dass er zu einem der wenigen Gletscher dieser Welt gehört, die noch wachsen. Durch die fortdauernden Bewegungen des Eises hört man es knacken und knirschen. Bleibt man eine Weile stehen und beobachtet die Gletscherfront, erlebt man spektakuläre Abbrüche des Eises, die mit einem lauten Getöse ins Wasser preschen. (Text von Anna Henkel)
