Traumstrände abseits der Massen
Das kleine und wenig bekannte Bundesland Alagoas im Nordosten Brasiliens wird von den wenigsten Brasilienreisenden besucht. Zu unrecht, wie ich finde. Denn hier befinden sich einige der schönste Stränden Brasiliens! Die Region ist auch als Brasiliens Karibik bekannt.
Der Weg ist das Ziel
Am Steuer unseres eigenen Mietwagens und ausgestattet mit Kartenmaterial, Wegbeschreibungen und Navigationsgerät begannen wir unser Abenteuer. Die erste Lektion lautete: Wer die schönsten Ecken entdecken möchte, darf nicht nach dem Navi fahren. Diese tendieren dazu, einen immer auf dem schnellsten Weg von A nach B zu bringen. Doch bei unserer Tour ist der Weg das Ziel. So waren wir sehr froh, über die Wegbeschreibung, die uns von der Agentur vor Ort ausgehändigt wurde.
Wir fuhren die erste Strecke unserer Reise oft auf unasphaltierten Straßen und entdeckten kleine ursprüngliche Dörfer, Lagunen, Strände und Magrovenwälder… Wir, der Weg, die Natur, die Strände – abseits von Menschenmengen, Staus und Verkehr – perfekt!
Kolonialcharme mit Flussblick
Unsere Route führte uns entlang der Küste von Aracaju nach Penedo – die erste Perle unserer Reise. Penedo ist eine wunderschöne, direkt am Rio São Francisco gelegene Kolonialstadt, die sich vor weit berühmteren Kolonialstädten Brasilien nichts zu verstecken braucht. Der letzte Abschnitt unserer Fahrt nach Penedo erfolgte mit der Fähre. Die ca. 15 minütige Fahrt auf dem Rio São Francisco bot wunderschöne Aussichten auf den Fluss und auf das Kolonialstädtchen Penedo. Die Ankunft erfolgt direkt am Hauptplatz Penedos und bereits von der Fähre aus konnten wir unser Hotel erkennen. Das Hotel São Francisco war relativ einfach, doch vom Balkon hatten wir einen tollen Blick auf den Fluss und auf die Stadt. Durch die zentrale Lage des Hotels konnten wir Penedo leicht zu Fuß erkunden. Die drei wichtigsten Kirchen, den Hauptplatz und das Kloster befanden sich in unmittelbarer Nähe.
Mit dem Holzboot auf dem São Francisco Fluss
Am nächsten Tag machten wir eine 3-stündige Bootsfahrt zur Mündung des São Francisco, einer der bedeutendsten Flusses Brasiliens. Mit einem kleinen Holzboot sind wir ca. einer Stunde lang entlang des Flusses gefahren. An der Mündung angekommen hatten wir Zeit, um zu baden und die Gegend zu erkunden.
Die Karibik Brasiliens
Die Weiterfahrt entlang der Küste des Bundeslandes Alagoas erfolgte vorbei an vielen Stränden aus smaragdgrünem, ruhigem Wasser umsäumt von zahlreichen Kokospalmen. Die Küste Alagoas ist im Vergleich zu den anderen Strandregionen Brasiliens sehr ursprünglich und wenig erschlossen. Kaum zu glauben bei den vielen traumhaften Stränden!
Wir besuchten Praia do Gunga, Barra de São Miguel, Praia do Francês und erreichten anschließend São Miguel dos Milagres und Porto de Pedras. Während Praia do Francês näher an Maceió liegt und entsprechend die beste Infrastruktur bietet, verfügt der Strand von Carro Quebrado über keinerlei Infrastruktur und einen Zugang über unasphaltierte und nicht ausgeschilderte Straßen durch Zuckerrohplantagen. Die Gegend um São Miguel dos Milagres und Porto de Pedras ist ein Geheimtipp. Dennoch wächst das Angebot an kleinen Boutique-Hotels, die sich hauptsächlich auf Paare spezialisiert haben und sehr oft keine Kinder akzeptieren. Außer den Boutique Hotels gibt es aber in der Gegend so gut wie keine Infrastruktur. Keine asphaltierten Straßen, keine Restaurants oder Souvenirläden. Dafür sind die Strände wirklich traumhaft schön und menschenleer. Aufgrund der leuchtend türkisen Farbe des ruhigen Wassers ist die Region als die Karibik Brasiliens bekannt.
Seekühe erleben
Ebenfalls in Porto de Rua kann man das Projekt „Peixe Boi“ (Seekühe) besuchen und einen kleinen Bootsausflug machen, um sie zu sehen und mehr über die Tiere zu lernen. Das ökologische Projekt wurde gegründet, um die Meerestiere zu schützen, die in der Region früher sehr oft gejagt und getötet wurden.
Die beschriebene Reise ist eine Teilstrecke unserer Mietwagentour Nordosten. Hotelvorschläge in der Umgebung finden Sie auf unserer Internetseite unter Hotels Maceió. (Text von Giselle Beyer Thó)