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Bolivien – überraschend, faszinierend und authentisch

Eine Reise zur größten Salzwüste der Welt

UyuniVor meiner Reise nach Bolivien hatte ich kaum Erwartungen an das Land. Das kleine Binnenland liegt im Herzen Südamerikas und ist wenig bekannt bei Reiselustigen. Umso größer war die Überraschung als mir Bolivien seine volle Schönheit bei einer dreitägigen Tour in der Umgebung der Salzwüste von Uyuni präsentierte. Nach einer langen Fahrt mit dem Bus vom Norden Argentiniens durch die Serpentinen des Hochlands erreicht man den kleinen Ort Uyuni. Hier ist der Ausgangspunkt für mehrtägige Touren in die atemberaubende Landschaft der Umgebung.

 

Salz bis zum Horizont

BolivienFrüh am Morgen beginnt die Reise – unser Fahrer und eine Köchin beladen den Jeep mit Nahrungsmitteln und Gepäck. Nach nur wenigen Kilometern Fahrt verändert sich die vorbeiziehende Landschaft drastisch. Ein gleißendes Weiß taucht am Horizont auf und wird mit jedem Kilometer heller. Plötzlich steht man vor dem größten Salzsee der Welt – dem Salar de Uyuni. Salz soweit das Auge reicht. Es schimmert im Sonnenlicht und formt ein fast schon surreales Bild. Mit einer Größe von mehr als 10.000 km² erstreckt sich der Salzsee auf einer Höhe von 3.650m über den Südwesten Boliviens.

Die Nacht verbringen wir am Rande der Salar in einem Salzhotel. Der Abend ist kalt, bis zu -10°C können es hier sogar im Sommer werden. Sobald die Dunkelheit eingebrochen ist, zeigt sich das nächste atemberaubende Naturspektakel. Über uns öffnet sich ein Sternenhimmel, der seines gleichen sucht. Es scheint, als gäbe es mehr Sterne als Himmel, die von oben im hellen Schein auf uns hinunter leuchten.

Farbige Lagunen im Nationalpark Eduardo Abaroa

Laguna ColoradaAm nächsten Tag verlassen wir die Salar de Uyuni Richtung Süden – aus Salz wird wieder Sand, der unter den Rädern knirscht. Unser nächster Halt ist die Laguna Colorada. Algen und der hohe Mineralstoffgehalt färben das Wasser in eine kräftige rote Farbe. Das Bild wird vollendet von weißen kleinen Inseln und den rosa Flamingos, die auf Nahrungssuche durch das Wasser waten. Unsere Unterkunft liegt auf über 4.500 Meter, die Luft wird dünner, die Temperaturen kälter. Die Einsamkeit lässt Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten und absolute Ruhe zu genießen.

Nach einer kurzen Nacht beginnt Tag 3 noch während der Dunkelheit. Müde vom wenigen Schlaf dösen wir im Wagen bis unser Fahrer stoppt. Die Sonne zieht sich langsam über die karge Landschaft und eröffnet uns ein einmaliges Bild. Dampfende Geysire zieren die Wüste, zischend weicht
der weiße Dunst gen Himmel.

BolivienDie kalten Temperaturen kriechen in die Knochen als unser Fahrer sagt: Lasst uns baden gehen! Ungläubig stapfen wir ihm hinterher und tauchen ins warme Wasser ein. Es ist ein unvergessliches Erlebnis in der einsamen Wüste den Sonnenaufgang aus einer warmen Thermalquelle zu beobachten. Kaum steht die Sonne am Himmel taucht der erste Reisebus auf. Das ist der Zeitpunkt für unsere Weiterreise.

Unser letzter Halt ist die Laguna Verde, die am Fuße des inaktiven Vulkans Licancabur liegt. Das helle Türkis glitzert im Sonnenschein. Es ist ein wunderschöner Farbklecks inmitten des bolivianischen Altiplanos.

Als wir in Tupiza von unserem Fahrer abgesetzt werden überkommt uns ein Gefühl der Dankbarkeit. Mit der warmen Herzlichkeit der Menschen und der unübertroffenen Schönheit des Landes hatte keiner von uns vor dieser Reise gerechnet. Es war eine Tour voller Highlights, die man kaum in Worte fassen kann. Ein Gefühl, das man selbst erlebt haben muss! (Text von Anna Henkel)

Salar de Uyuni Bolivien

Bolivien