von Laura Bartira De Oliveira Grinstein
Die Turtle Lodge liegt etwa drei Stunden von der Metropole Manaus entfernt, direkt am See „Lago Tracajá“. Die Anreise zur Lodge ist ein Abenteuer, welches sowohl per Landtransfer als auch per Boot erfolgt und auf dem Weg das beeindruckende Naturschauspiel „Meeting of the Waters“ bietet – den Zusammenfluss der beiden Flüsse Rio Solimoes und Rio Negro.
Der Besitzer der Turtle Lodge, Max Maia, ist hier sehr bekannt. Vor allem die Geschichte seiner Familie hat einen großen Einfluss auf die Menschen vor Ort. Sein Vater war der allererste, der sich am See niedergelassen hat. Er hat sich sehr für die Gegend eingesetzt und „Fremde“ durften den Fluss nur mit seiner Genehmigung passieren.
Das Besondere an der Turtle Lodge ist, dass sie sehr isoliert von der dort lebenden Community liegt. Es ist also besonders ruhig, da kaum Boote vorbeifahren und es keinen Verkehr gibt. Es gibt eine Bar und ein Restaurant mit Blick auf den See und den Regenwald. Eine Panoramaterrasse dient zur Besprechung von Ausflügen und zum Treffen anderer Reisender. Übernachtet wird in kleinen Bungalows mit Veranda.
Heute ziehen alle an einem Strang und auch die Menschen, die in der Umgebung leben, arbeiten entweder für die Lodge oder mit ihr zusammen. Tatsächlich gibt es hier nicht mehrere kleine Familien, sondern eine sehr große Familie – in diese man auch als Gast sofort aufgenommen wird. Es wurde auch eine Schule errichtet, die den Namen von Max‘ Vater trägt.
Max‘ Mutter, eine Einheimische und die Tochter einer echten indigenen Frau, ist bereits über 90 Jahre alt und lebt schon ihr ganzes Leben im Amazonas. Sie hat eine riesige Familie und nach dem Tod ihres Mannes hat sie sein Werk und seinen Lebenstraum fortgeführt. Überall spürt man die Persönlichkeit und die enge Verbindung zur Natur.
Als Besucher der Turtle Lodge haben Sie viele Möglichkeiten den Dschungel hautnah zu erleben. Die Anlegestelle bildet dabei den Ausgangspunkt für verschiedene Touren, darunter Kajak- und Kanuausflüge sowie Schwimmmöglichkeiten.
Abenteuerlustige können auch eine Nacht im Dschungel verbringen, an einer mehrtägigen Survivaltour in entlegene Gebiete des Urwalds oder an Trekking-Expeditionen teilnehmen. Wenn man bei Dunkelheit mit dem Boot durch den Amazonas fährt, und den Blick zum Himmel richtet, kann man die Milchstraße und den unglaublichen Sternenhimmel beobachten.
Dieser Ort erfüllt einem das Herz mit Liebe und man kann die Seele mit Energie volltanken.